Zum Seiteninhalt springen

Digital applications

Kooperationen zur Umsetzung digitaler Anwendungen

Digitale Anwendungen haben ein großes Potenzial für die Vermarktung von kulturtouristischen Attraktionen im ländlichen Raum, insbesondere wenn sie im Rahmen von strategischen Kooperationen eingeführt werden. Die Kulturanbieterinnen und -anbieter im ländlichen Raum machen von diesen Möglichkeiten jedoch noch kaum Gebrauch. Hinzu kommt, dass bereits vorhandene Kooperationsprojekte bisher noch kaum evaluiert wurden.

Diese Forschungslücke schließt eine im International Journal of Culture, Tourism and Hospitality Research erschienene Studie von Sarah Schuhbauer M.A. und Prof. Dr. Andrea Hausmann. Ziel der Studie war es, Fallstricke beim Einsatz von Kooperationen für die Implementierung digitaler Anwendungen im ländlichen Kulturtourismusmarketing zu identifizieren und praktische Implikationen für deren Vermeidung abzuleiten.

Für die Studie wurden 14 halbstrukturierte Tiefeninterviews mit den Teilnehmenden am Kooperationsprojekt Die Legende vom Ruf des Berges in der Zugspitz Region geführt. Anhand der Interviewergebnisse konnten vier Problemfelder identifiziert werden: erstens Herausforderungen bezüglich der langfristigen Finanzierung digitaler Anwendungen, zweitens destinationsspezifische Merkmale des ländlichen Raumes, etwa die große Anzahl verschiedener Akteurinnen und Akteure sowie unterschiedliche Bedürfnisse, drittens (aus Sicht der Interviewpartnerinnen und -partner) die Zweifel einzelner beteiligter Akteurinnen und Akteure am Nutzen von Evaluationen sowie viertens der „Blick über den Tellerrand“, der vielen Kultureinrichtungen offenbar fehlt.

Aus der Studie lassen sich Handlungsempfehlungen ableiten, um Kooperationsprojekte für die Implementierung digitaler Anwendungen noch erfolgreicher einzusetzen. Dazu gehören klare Zuständigkeiten bei der langfristigen Finanzierung und das Prüfen zusätzlicher Finanzierungsmöglichkeiten, das Vorhandensein einer zentralen Tourismusorganisation, die die notwendigen Rahmenbedingungen schafft, die Ermöglichung passgenauer Evaluationen und ein erkennbarer Mehrwert der Kooperation für alle beteiligten Akteurinnen und Akteure. Die praktischen Handlungsempfehlungen werden durch Empfehlungen für die weitere Forschung ergänzt. Der Beitrag ist in englischer Sprache erschienen und digital abrufbar.